Mein Weg zur Osteopathie

In meiner langjährigen Berufstätigkeit habe ich verschiedene Gesundheitsbereiche kennengelernt:

  

10 Jahre Krankenhaus

15 Jahre Pharmabereich

10 Jahre komplementäre Heilmethoden als Osteopathin und Yogalehrerin

 

Alle Bereiche haben Ihre Wichtigkeit und haben mein Verständnis von Gesundheit erweitert.



Von Kindesbeinen an wollte ich in den heilenden Bereich

Ich war als Kind nach einem Unfall zwei Monate lang krank und verbrachte einen Monat im Krankenhaus. Diese Zeit hat mich sehr geprägt, sodass in mir der Wunsch entstand, später einmal Menschen helfen zu wollen. Mich erfüllt die Arbeit als Osteopathin für Erwachsene und Kinderosteopathin sehr. Ich bin glücklich, dass ich meinen Wunsch umsetzen konnte und Menschen helfen kann, schmerzfreier durch ihr Leben zu gehen.

Meine Arbeit in der Pflege

Mir fehlte nach dem Abitur das Selbstvertrauen für ein Medizinstudium und zudem musste ich schnell auf eigenen Beinen stehen. Deshalb habe ich mich für die Ausbildung zur Krankenschwester entschieden. Ich fand diesen Pflegeberuf sehr erfüllend, und obwohl er sehr anstrengend war, ging ich jeden Tag zufrieden nach Hause.

Weiterbildung in der Betriebswirtschaft

Als Krankenschwester hat man leider nur sehr eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten.

 

Ein Medizinstudium mit den langen Ausbildungszeiten schien mir zu langwierig, und so entschloss ich mich nach einer Berufs- und Studienberatung für ein Betriebswirtschaftsstudium.

 

Ich erschloss mir also den Wirtschaftsbereich und landete über meine Diplomarbeit bei einem Pharmaunternehmen. Ich machte eine internationale Karriere und lernte einiges über das Gesundheitswesen in vielen Ländern dieser Erde, und dass Krankheiten in unterschiedlichen Ländern manchmal sehr unterschiedlich behandelt werden. Nach ein paar Jahren arbeitete ich in der Strategie und hatte den Überblick über viele Arzneimittel, die weltweit in der Entwicklung waren und dafür sorgen sollten, dass man Krankheiten zukünftig besser therapieren kann. Es war für mich eine sehr spannende Zeit.

 

Allerdings war diese Tätigkeit sehr theoretisch und mir fehlte irgendwann die direkte Arbeit mit Menschen sehr. Ich hatte in der strategischen Position sehr viel Stress und kann mich gut erinnern, dass ich an Weihnachten 2012 unter starken Ischiasschmerzen litt.

Mein erster Kontakt zu Osteopathie

Nachdem mir drei Monate lang in der Schulmedizin mit verschiedenen Medikamenten und Physiotherapie nicht wirklich geholfen werden konnte, kam ich zu einer Osteopathin. Sie erforschte die Ursachen für meine Beschwerden und nach vier Behandlungen war ich ganz schmerzfrei.

 

Ich war so fasziniert, dass ich das unbedingt erlernen wollte und begann gleich im Jahr darauf mein Osteopathiestudium.

Osteopathie und Yoga – für mich eng miteinander verbunden

Es kamen vier schwere Jahre Vollzeitstudium an der Hochschule Fresenius in Idstein, in denen ich in jeder freien Minute lernte und übte. Nochmal mit 20-Jährigen die Schulbank drücken und mich in dieser Gruppe zurecht zu finden, war das Schwierigste von allem. Ich habe es schließlich mit einem guten Ergebnis geschafft und bin sehr daran gewachsen.

 

Yoga begleitet mich schon seit meinem 16. Lebensjahr. Es hält mich körperlich fit und hat mir in schwierigen Lebenssituationen sehr viel Kraft gegeben. Weil ich diese positiven Yogaerfahrungen gerne an andere weitergeben wollte, machte ich parallel zum Osteopathiestudium eine zweijährige sehr fundierte Yogalehrerausbildung bei Yoga Vidya e.V., dem größten Yogaverein Europas.

Mein Weg zur eigenen Praxis und Yogaschule

Schon im letzten Studienjahr absolvierte ich meine Heilpraktikerprüfung und begann ich, in einer Praxisgemeinschaft in Wiesbaden als Osteopathin zu arbeiten.

 

Gleichzeitig unterrichtete ich Yoga in verschiedenen Studios.

 

In 2019 hatte ich die Gelegenheit, eigene Räume anzumieten, in denen ich einen großen Yogaraum und ein sehr schönes Behandlungszimmer habe. Ich baute mir meine eigene Yogaschule myyoga auf. So hat sich mein Traum erfüllt, selbständig als Osteopathin und Yogalehrerin zu arbeiten.

Mich fasziniert das Zusammenspiel der Natur

Ich finde die Natur, und den Menschen als Bestandteil der Natur, sehr faszinierend. Je mehr man sich damit beschäftigt und darüber lernt, wie z.B. aus einer Eizelle und einem Spermium ein Mensch entsteht, desto ehrfürchtiger wird man vor diesem Wunderwerk.

Jeder Mensch ist anders

An meiner Arbeit mag ich sehr, dass ich viel Zeit für den Menschen habe und Ihn ganz individuell behandeln kann. Denn jeder Mensch ist etwas Besonderes, hat andere

  • Gene
  • Erfahrungen
  • Verletzungen
  • Begleiterkrankungen
  • Alter
  • Charakter
  • Wünsche
  • Empfindungen
  • Bedürfnisse
  • Wahrnehmungen
  • Ansichten
  • Möglichkeiten…

 

All das kann ich in meiner Arbeit berücksichtigen. So lerne ich ständig neue Menschen kennen und darf sie ein Stück begleiten und sie auf ihrem Weg zu einer besseren Gesundheit unterstützen.

Osteopathie ist keine Esoterik

An der Osteopathie gefällt mir ganz besonders, dass sie auf einer Philosophie und einem positiven Menschenbild beruht, und zugleich sehr naturwissenschaftlich ausgerichtet ist. Mit Esoterik kann ich persönlich nichts anfangen.

 

Der Mensch wird als Gesamtheit gesehen und die vielfältigen Zusammenhänge im Menschen werden erforscht und berücksichtigt. Bei den gleichen Symptomen, z.B. Rückenschmerzen, können von Mensch zu Mensch ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Somit kann auch die Behandlung bei der gleichen Symptomatik von Mensch zu Mensch recht unterschiedlich sein.

Als Osteopathin nutze ich für die Behandlung meinen eigenen Körper und meine Sinne, gepaart mit viel Empathie

Die Werkzeuge des Osteopathen sind sein Körper und seine Sinne, vor allem seine Hände. Die theoretische Basis bildet ein fundiertes Studium vieler relevanter Teilgebiete, allem voran die Anatomie und Funktionsweise des menschlichen Körpers. Auch Bereiche wie die Psychologie, Krankheitslehre, Evolutionslehre, und vieles mehr, spielen eine wichtige Rolle.

 

Das Besondere an der Osteopathie ist, dass wir gemeinsam mit dem Menschen versuchen, die Eigenregulation und damit auch die Selbstheilungskräfte im Körper zu stärken. Wir arbeiten also ganz mit der Natur ohne schädliche Nebenwirkungen. Wir machen uns auf die Suche nach einer Stärkung der Lebensenergie und gesunden Körperfunktionen, anstatt Krankheit und Symptome zu sehr in den Vordergrund zu heben.

 

Mit viel Empathie versuche ich, mich in den Menschen einzufühlen und ihn in seiner Gesamtheit wahrzunehmen. Verständnis und Annahme führt zu einer Erleichterung und Entspannung und wirkt sich posititv auf den Heilungsprozess aus.

Verbesserung der Körperhaltung

Ich berücksichtige in meiner Arbeit ganz besonders die Körperhaltung, da diese sehr viel direkten Einfluss auf unser gesamtes Muskel-Skelett-Systems hat. Durch eine Verbesserung der Körperhaltung kann man tagtäglich positiv auf seine Gesundheit einwirken.  Aus dem Yoga und dem Faszientraining nehme ich zahlreiche Anregungen für Übungen, die der Patient dann zuhause machen kann.

Die Einheit von Körper, Geist und Seele

Ich liebe meine Arbeit als Osteopathin und Yogalehrerin sehr und hoffe, noch ganz lange in diesen Bereichen wirken zu können. Beide Bereiche passen gut zusammen denn bei beiden geht es um den ganzen Menschen als eine Einheit von Körper, Geist und Seele.

 

Das bedeutet für mich die Einheit vom materiellen Körper, dem Denken und dem Fühlen. All das ist untrennbar miteinander verbunden. Das Denken und Fühlen hat durch das Nerven- und Hormonsystem starken Einfluss auf die Körperfunktionen, insbesondere auf die Organtätigkeit. Während in der spezialisierten und hochtechnisierten Schulmedizin immer mehr getrennt betrachtet wird, bringen wir in der Osteopathie und im Yoga alles wieder zusammen. Ich unterstütze meine Patienten und Yogaschüler dabei, Ihren Körper besser wahrzunehmen. Denn wenn man den Körper gut spüren kann und möglichst viel Wissen darüber hat, wie er funktioniert, kann man selbst positiv auf seine Gesundheit einwirken.

Mein Buch „Osteopathische Wirksamkeitsforschung in Deutschland“

Ich habe in 2019 ein Buch über die „Osteopathische Wirksamkeitsforschung in Deutschland“ geschrieben. In diesem wird deutlich, dass die nötigen Finanzmittel fehlen, um große wissenschaftliche Studien mit tausenden Patienten über einen längeren Zeitraum durchzuführen, so wie ich es aus dem Pharmabereich kenne.

 

Somit gibt es kaum wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit der Osteopathie, wie es das deutsche Gesundheitssystem verlangt. Deshalb ist die Osteopathiebehandlung keine reguläre Kassenleistung und die meisten Patienten müssen den Großteil der Kosten leider selbst bezahlen.

 

Zudem ist der Beruf nicht gesetzlich geregelt, d.h. es gibt die Berufsbezeichnung "Osteopath" in Deutschland offiziell nicht. Deshalb gibt es auch keine gesetzliche Regelung für die Ausbildung und somit leider keine Qualitätssicherheit für Patienten.

Fachartikel in der Deutschen Zeitschrift für Osteopathie

In der Deutschen Zeitschrift für Osteopathie habe ich im Jahr 2020 einen wissenschaftlichen Artikel verfasst, in dem ich beschreibe, wie klinische Studien aussehen müssen, um einen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis für die Osteopathie zu erbringen. Der Titel lautet: "Kriterien zur Qualitätsbewertung von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs)".

Engagement im Bundesverband der Osteopathen Deutschland VOD e.V.

Ich engagiere mich im „Verband der Osteopathen Deutschland VOD e.V.“, der sich für ein Berufsrecht für die Osteopathie stark macht. Zusammen mit der Verbandsjustiziarin halte ich regelmäßig Webinare zum Thema Existenzgründung und auf den Wiesbadener Gesundheitstagen informiere ich unsere Mitbürger am VOD-Stand über die Osteopathie.

Dozentin bei Yoga Vidya in Frankfurt e.V.

Von 2015 bis 2023 habe ich in der Yogalehrerausbildung bei Yoga Vidya e.V. in Frankfurt in der Theorie Anatomie und Physiologie und in der Praxis Rückenyoga, Faszienyoga und Hormonyoga unterrichtet. Es machte mir sehr viel Freude, künftige Yogalehrer auszubilden und sie mit meiner Faszination für den menschlichen Körper zu infizieren.

Und abschließend noch ein paar persönliche Dinge

Ich liebe es, in der Natur zu sein, denn sie ist wunderschön und faszinierend. Hier kann ich mich entspannen und neue Energie tanken. Wenn ich sie mit all meinen Sinnen wahrnehme, entsteht in mir ein großes Glücksgefühl. Am liebsten bewege ich mich draußen beim Schwimmen, Wandern und Radfahren.